Freie Waldorfschule Bargteheide

NEUBAU EINES SCHULGEBÄUDES

ALLGEMEINES
Seit über 10 Jahren betreibt der private Elternverein die freie Waldorfschule in Bargteheide in unterschiedlichen Provisorien und Baustufen. Im Sommer 2023 wurde der zentrale Neubau fertig gestellt – mit den Regelklassen, Gruppen, Fachräumen, Verwaltung und Pausenhalle. Die direkt angeschlossene Stahlcontaineranlage von 2015 wird zu einer Ausgabeküche und Horträumen umgenutzt.
Eine neue Schulhofgestaltung verbindet die zwei Pavillons aus Holzrahmenbau für Fachklassen mit dem Neubau zu einem Ensemble.

Über einen Windfang gelangt man im Neubau in die Pausenhalle, die eine 3-geschossige Freitreppe aufnimmt. Eine erhöhte Ebene am Übergang zu den Stahlcontainern bildet zwischen 4 Stützen eine Bühnensituation aus, die im Alltag als Mensafläche zur Verfügung steht.
Im Erdgeschoss ist die Verwaltung, die Grundschulklassen und die Technik untergebracht. Im ersten Obergeschoss befinden sich Klassen- und Naturwissenschaftsräume. Im obersten Stockwerk liegen neben weiteren Klassen ein Informatik-, ein Bewegungs- und ein Musikraum.
Die Flure erhalten Licht von den Stirnseiten, den Glastüren zur Pausenhalle und im obersten Geschoss auch über Oberlichter.
Konische Räume schaffen dynamische Raumsituation in Grund- und Aufriss. Das gestaffelte Dach der Pausenhalle macht zusammen mit den gefalteten Klassenzimmerwänden diese Dynamik nach außen sichtbar.

LAGEPLAN

KONSTRUKTION
Von Anfang an wurde die Schule mit sparsamen, einfachen Konstruktionen geplant. Die Klassen legen sich U-förmig um die Pausenhalle und sind als Hybridkonstruktion mit massiven Kalksandsteinwänden, Stahlbeton-Hohlkammerdecken und Holzrahmenbau-Außenwänden erstellt. Letztere wurden tragend geplant, im Zuge der explosionsartigen Holzpreisentwicklung wurden zur Verzögerung der Holzbestellungen tragenden Stahlstützen in den Raumspitzen vorgesehen. Folienflachdächer bilden den oberen Abschluss auf einer Hohlkammer-Stahlbetondecke.

Die Pausenhalle ist mit 12 m hohen Holzstützen, Holzdachtragwerk, Akustiktrapezblech und Foliendach auf Dämmung kostengünstig aufgebaut. Die Außenwände sind mit Stützen, Rähmen und Holzrahmenbauausfachungen konstruiert. 

FASSADEN
Die Innen- und Außenfassaden in der Halle sind mit Holzprodukten bekleidet, innerhalb mit Magnesitholz-Akustikplatten und im unteren Bereich mit OSB-Platten im durchgängigen Farbspiel. Im Außenraum wurde eine Dreischichtfassadenplatte gewählt. Die Massivwände der Klassen sind geputzt und die Holzrahmenbauwände wurden im Außenbereich mit einer Lärchen-Boden-Deckelschalung verkleidet. Diese ist naturbelassen und wird vergrauen. Die Pausenhalle wurde mit 2-farbig roten Platten ausgeführt und nimmt den Bezug zu den Holzpavillons auf. In den Innenräumen bildet sich ein lebendiges Farbspiel, sowohl in der Pausenhalle, wie in den Zimmern und Nebenräumen.

BELÄGE
Die Fußböden sind im Eingang und der Halle alle strapazierfähig mit Fliesen belegt, in den Räumen und Fluren findet sich Linoleum. Der Freitreppensitzbereich und die Bühne sind mit Eichenstabparkett belegt. Zusammen mit den Eichentüren und Eichenhandläufen und Eicheneinbaumöbeln erzeugt dies eine hochwertige Ausstrahlung.

ZEIT und KOSTEN
Trotz Lieferengpässen und dynamischer Preisentwicklung durch die Corona- und Ukrainekrise, die mit einer flexiblen Steuerung aufgefangen werden konnten, nimmt die Schule wie geplant, unter Einhaltung des Budgets, den Betrieb zum Sommer 2023 auf.

Projektdaten

weitere Erfahrungen

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