Teichstraße / Wyneckenstraße Stade
neubau, wettbewerb 1. preis
Als Ergebnis eines gewonnenen Wettbewerbs ist dieses Wohngebäude in Stade entstanden.
Für den Stadtteil Kopenkamp welcher in Teilbereichen der Gartenstadtidee der 1920er Jahre folgt wünschte sich die „Wohnstätte Stade eG“ als Ausloberin des Wettbewerbes ein Wohngebäude welches sich städtebaulich und funktional in die vorhandene Stadtstruktur einfügt.
Dieses Gebäude sollte als sogenanntes „Lebenszeithaus“ konzipiert werden, also ein Wohnen für unterschiedliche Generationen
Städtebauliches Konzept
Ein von Norden nach Süden den Kopenkamp durchziehender Grünzug mit Entwässerungsgraben bildet eine städtebauliche Zäsur. Entgegen der sonst vorherrschenden an der Straße orientierten traufständigen Bauweise sind die Gebäude im Bereich des Grünzuges zu diesem ausgerichtet.
Die Neubebauung unterstützt diese Zäsur durch die giebelseitige Anordnung an der Teichstraße und der Ausrichtung der Längsseite zum Grünzug. Die Ecksituation wird durch die architektonische Ausformulierung des Erdgeschossbereiches mit Eingang und seitlichen Stellplätzen unterstrichen.
Gebäudekonzept
Im Erdgeschoss wird die für Wohnzwecke unattraktivere Nordseite des Gebäudes für eine im Gebäude integrierte Stellplatzanlage genutzt. Zentral befindet sich der Eingang mit Aufzuganlage zur barrierefreien Nutzung des Gebäudes.
Alle acht Wohnungen sind jeweils mit großzügiger Terrasse, Balkon oder Dachterrasse im Staffelgeschoss zum ruhigen Gartenbereich hin ausgerichtet.
Architektur
Das für den Kopenkamp dominante Material des Verblendklinkers wird in dem neuen Gebäude aufgenommen und in eine moderne Formensprache übersetzt. Das Gebäude erhält skulpturale Einschnitte im Erdgeschossbereich und markiert so die Eingangssituation sowie die Nutzungstrennung zwischen Wohnen und Stellplätzen. Eine Rückstaffelung des obersten Geschosses bildet eine Betonung der Ecke Teichstraße / Wyneckenstraße aus und markiert so die durch den Grünzug erzeugte Zäsur in der Bebauungsstruktur. Zur plastischen Gestaltung der Rückstaffelung wird die Verblendfassade in Teilen profiliert ausgebildet und zitiert damit Schmuckelemente der vorhandenen 20-Jahre-Bebauung im Quartier.
Freiraum
Der Freiraum ist in zwei Nutzungen gegliedert: Der nördliche, halböffentliche Bereich dient der fußläufigen Erschließung und Zufahrt zu den Stellplätzen. Hier befinden sich zudem Fahrrad- und Müllboxen in holzverkleideten Schuppen und schaffen eine halböffentliche Hofsituation. Im südöstlichen Bereich sind die Gärten angeordnet. Diese differenzieren sich in gemeinschaftlich genutzte und private Gartenbereiche.
Für die Gemeinschaft steht ein kommunikativer Gartenbereich sowie ein ruhigerer Rückzugsbereich zur Verfügung.
Projektdaten
Bauherr: Wohnstätte Stade
BGF 1.183 qm
KG 300+400, ca. 1,48 Mio € brutto
Wettbewerb: 2013, 1. Preis
Realisierung 2015–2016
kfs | efs architekten+stadtplaner