Schwönekenquerstrasse 22, Lübeck

Sanierung des Hauses

In der Altstadt von Lübeck wurde ein Haus mit klassizistischem Giebel saniert.
Die Voruntersuchungen ergaben, dass es sich um einen mittelalterlichen Getreidespeicher handelt und nach einem umfassenden bauhistorischen. Gutachten erfolgte eine Einstufung als hochwertiges Denkmal, das durch unterschiedliche Stiftungen gefördert wurde.

Besonderem Merkmale sind Holzbalken, die im Winterhalbjahr 1471/72 geschlagen wurden, und der Dachstuhl, der mit gotischen Zimmermann-Verbindungen abgebunden wurde.

Grundrisse
Schnitte
Ansichten

Materialkanon:
Alle verwendeten Materialien wurden nach ihren natürlichen Eigenschaften ausgesucht und eingesetzt.
Die Dämmungen in Wanden, Decken und Dächern sind in Holzfaserprodukten ausgeführt. Die historischen Mauerwerkswände wurden mit einem Muschelkalkputz geschlämmt, damit ihre Struktur erhalten blieb.
Die neuen Stahlbetonwände und Decken im hinteren Teil wurden als Sichtbeton mit Bretterschalung betoniert.
Alle neuen Wände erhielten einen weißen deckenden Anstrich mit einer mineralischen Silikatfarbe.
Die neuen Treppen wurden in gewachstem Schwarzstahl mit massiven Eichenstufen erstellt.
Das Geländer auf der Dachterrasse wurde unbehandelt ausgeführt und setzt Rostpatina an. Die neue Austrittsgaube wurde mit Zinkblech verkleidet.

Detail Wandschnitt

Baurechtlich konnte die F90 Forderung an die Haustrennwand nur überwunden werden, indem die 2 Eigentümer-Paare eine Vereinigungsbaulast eintragen ließen.
So konnte die Vermauerung einseitig sichtbar bleiben und die Hoffenster konnten offen bleiben.
Die im 19.Jhd eingebauten Treppen wurden zurück gebaut, die durchtrennten Maueranker hatten die Hofwand ausbeulen lassen. Neue Anker in einem Betondeckenstreifen sichern die Wand.
Rückwärtige Fenster wurden F90 und F30RS ausgeführt.
Für den 2. Fluchtweg wurden Fenster-Pfosten demontabel ausgebildet und die Parkplatzsituation für die Drehleiter geändert. Der Prozess hat die Baugenehmigung 1 Jahr verzögert, war durch eine gute Kommunikation mit den Ämtern aber erfolgreich und stellt ein Muster für die ganzen schmalen Gassen der Altstadt dar.
Die Sanierung leistet einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des Quartiers in der nordwestlichen Altstadt.

Arbeitsprozess

Projektdaten

Bauherr: privat
ca. 1,0 Mio € brutto
Realisierungszeitraum 2015-2019
Tragwerk, Brandschutz, ENEV: Cornelius Back
Bauhistorie: Michael Scheftel, Langer Lohberg
kfs Architekten BDA Feyerabend Sippel partnerschaft mbb

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