Stadtteilschule Kirchwerder

VIER- UND MARSCHLANDE, HAMBURG

BIM – bis ins Detail
Die Stadtteilschule Kirchwerder in den Vier- und Marschlanden erhält ein neues Zuhause: zwei neue Schulgebäude für bis zu 1.100 Schülerinnen und Schüler und rund 110 Lehrkräfte, eine Dreifeldsporthalle und eigene Aussensportanlagen sind am neuen Standort Kirchenheerweg entstanden.

Im Team der Otto-Wulff-Baugesellschaft mbH und im Auftrag des Landesbetriebes SBH | Schulbau Hamburg war unser Büro mit der Realisierungsplanung für das Projekt betraut.

Auf Grundlage des Entwurfes von Thomas Kröger Achitekten GmbH und ZRS Architekten Ingenieure, Berlin, waren wir verantwortlich für die Ausführungs- und Detailplanung der beiden außergewöhnlichen Schulhäuser und der Dreifeld-Sporthalle.

Langhäuser in der Landschaft

Archetyp und Landschaft
Der preisgekrönte Wettbewerbsentwurf von Thomas Kröger Achitekten und ZRS Architekten Ingenieure, Berlin, sucht die Auseinandersetzung mit der lokalen Gebäudetypologie der großen, landwirtschaftlichen Nutzbauten, die sich mit ihren gewaltigen Dächern linear in die Landschaft legen.

Die beiden Schullanghäuser orientieren sich an diesen großvolumigen und identitätsstiftenden historischen Baukörpern. Sie sitzen wie Landmarken in einer Gemengelage aus gewachsenen Dörfern und kleinteiligen Siedlungsstrukturen des letzten Jahrhunderts.

Neue Nachbarn

Landschaftsfoyer

Idee und Umsetzung
Die ungewöhnliche Konzeptidee schafft zwei besondere Gebäude, die auf dem Typus der aufgeweiteten Flurschule aufbauen.

Die plastische Verformung der beiden dreigeschossigen Baukörper und ihre Zuspitzung an den Giebelseiten hat an der stadträumlichen Wirkung ganz wesentlichen Anteil.

Sie erweckt in der perspektivischen Wahrnehmung den Eindruck eines großen Firstdaches und erzeugt so Assoziationen an die alten landwirtschaftliche Nutzhäuser, mit ihren großen reet- oder blechgedeckten Lagerböden.

Aussenansicht Foyer und Aula

Flaches Dach und Sattelfirst

Beide Schulhäuser verfügen grundsätzlich über flache, begrünte Dächer und eine umlaufende Attika. Auf den Giebelseiten der Langhäuser aber neigen sich die beiden seitlichen Fassaden so weit, dass beide Attiken zu einem Firstpunkt zusammenfallen. Es entsteht der First eines Satteldaches.

Die Verjüngung der Baukörper bewirkt eine gleichmäßige, zweiachsige Verformung der seitlichen Fassaden aus der Senkrechten in die zum Sattel zulaufende Dachschräge.

Die zweiachsige Krümmung der Fassade führt zu einer komplexen Geometrie aller Konstruktionsebenen der Aussenwände, ihrer Fenster und Bekleidungen.


3D Modell Foyer und Aula

Hülle und Skelett

Mit Hilfe unserer 3D-BIM-Planung und unter stetigem Austausch der IFC-Daten mit den Planungspartnern konnte diese schwierige Aufgabe bis ins Detail gelöst werden.

Die Rohbauebene der Aula wurde in eine filigrane Stahlkonstruktion aufgelöst, die Ziegelfassade über ein Leichtmetallskelett schildartig vorgehängt.

Mithilfe des 3D Modells wurde die Detailplanung entwickelt – bis hinein in die Planung der Verblendung mit den schindelartigen Fassadenziegeln.

Detail der Fassadenplanung

Detail der ausgeführten Fassade

Die prismatische Innenraumgestaltung der Schulaula wurde im BIM Modell simuliert und als Leichtmetallkonstruktion im Innern des Stahlbaus realisiert.

Projektdaten

Stadtteilschule Kirchwerder, Hamburg
Neubau einer Gemeinschaftsschule mit 3-fach Sporthalle, Unterrichtsräume, Werkstätten, eine Bibliothek, Mensa und Aula
Otto-Wulf-Bauges.mbH für SBH Schulbau Hamburg
BGF Schulen und Sporthalle: ca. 13.900 qm

Wettbewerbsentwurf und LP 1-4: Thomas Kröger Achitekten GmbH, Berlin mit ZRS Architekten und Ingenieure, Berlin
Ausführungs- und Detailplanung LP5: efs architekten+stadtplaner

Realisierung 2022-2024

Fotos: Felix Schwarz efs

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