Neubau KiTa Sternschnuppe

Realisierungswettbewerb

AUFGABE
Die ev.-luth. Kirchengemeinde Reinfeld plante einen Neubau für ihre bestehende Kindertagesstätte, der bis zu vier Elementar- und eine Integrations-Gruppe beherbergen sollte.
Wesentlicher Teil der Aufgabe war das Bauen auf kleinster Fläche und im laufenden Kitabetrieb. Der Gebäudebestand muss bis zum Umzug der Kita in den Neubau ohne Einschränkungen weiterhin genutzt werden können.

Baufeld für Alt und Neu

Der Neubau der Kita musste mit einem sehr begrenzten Baufeld auskommen.
Budget und Ort verlangten Zurückhaltung in der Baukörpergestaltung und Klarheit im Konzept. Jede gestalterische Idee musste den Baubetrieb mitdenken.

Klare Kante: Sicheres Bauen im Betrieb

STÄDTEBAU  
Baurecht und Baufreiheit verlangen eine kompakte und im besten Sinne einfache Umsetzung der Bauaufgabe auf dem baumbestandenen Grundstück am Neuhof. Die neue Kita muss sich in das durch die Bauleitplanung und den wertvollen Baumbewuchs vorgegebene Baufeld einfügen.
Das lichte Raumprofil für die Baustelle muss Nutzung und Belichtung der bestehenden Kitaräume sicherstellen und gleichzeitig Raum schaffen für Einrichtung und Betrieb der Baustelle für den Neubau.
In diesem Baufenster legt sich der neue 2-geschossige Baukörper langgestreckt an die Südseite des Grundstücks. Der gründerzeitliche Altbau wird erhalten, saniert und zusammen mit einem eigenen Gartenanteil einer neuen Gemeinde-Nutzung zugeführt oder extern vermietet
Der Altbau gehört seit 100 Jahren an diesen Ort und kann mit dem Neubau der Kita ein sehr harmonisches Ensemble bilden, einen neuen Hof.

Lageplan

FREIANLAGEN I Gehöft
Der langgestreckte Baukörper der Kita bildet zugleich das Rückgrat des Freiraumes, der sich umschlossen von altem Baumbestand bis zur öffentlichen Anlage am Neuhofer Teich entwickelt. Durch das Entfernen des Aufwuchses entlang des Fußwegs am Wasser wird die nutzbare Fläche der Außenanlagen erweitert und der Sichtbezug zum Wasser hergestellt.

Die bauliche Fuge zwischen der alten Villa und dem Neubau wird durch eine multifunktionale Fläche besetzt. Hier findet der Übergang vom Gebäude zum Freiraum statt, unter Sonnen-Segeln kann an Gruppentischen oder in der Sandkiste gespielt werden. Die verbindende Fläche ist in farbigem Asphalt geplant, der zentrale Aufenthaltsbereich in wassergebundener Decke. Markierungen und Verkehrszeichen erfordern Rücksichtnahme auf dem Rundkurs.   

In Anlehnung an die Villa entsteht ein durch eine Hecke abgegrenzter Gartenraum, der Projekte für kleine GärtnerInnen ermöglicht. Außerdem wird hier ein Apfelbaum gepflanzt. Der vorhandene Rasenhanges wird modelliert, so dass sich durch die Abfolge gestalteter Spielhügel neue Spielmöglichkeiten anbieten.
Die vorhandenen Spielgeräte werden teilweise wiederverwendet und sind mit den entsprechenden Fallschutzflächen in das Konzept integriert.
Die Erschließung des Neubaus und der Villa erfolgt über den gemeinsamen Vorplatz, der in einen fußläufig nutzbaren Bereich mit Elterntreff, Fahrradabstellplatz, Eingangsbereich und eine PKW-Zufahrt mit 5 Kitastellplätzen und 3 Stellplätzen für die Villa gegliedert ist.

HOCHBAU
Die neue Kita Sternschnuppe zeigt sich als archetypisches Haus, ein Haus mit Satteldach und Giebel; ein langer Baukörper einfacher Geometrie, der über seine Stirnseiten erschlossen wird. Das große Tor ist weit geöffnet, ein zweigeschossiger Luftraum mit Galerie bildet das Foyer.
An diesem Foyer liegen alle öffentlichen Räume:
Das Leitungsbüro, das Sprech- und Mitarbeiterzimmer, die barrierefreie Gästetoilette. Über Haupttreppe und Aufzug erreicht man barrierefreie die gemeinschaftlich genutzten Räume der Bildungswerkstatt und des Multifunktionsraums auf der Galerieebene.

Haupträume und dienende Räume Die großen Räume der Gruppen liegen auf beiden Ebenen als verbundene Raumfolge auf der Gartenseite, im Erdgeschoss haben sie einen direkten Gartenzugang, im Obergeschoss eine eigene Gartentreppe und Rutsche.  Das Satteldach gibt den großen Räumen im OG zusätzliche Kopffreiheit für Veranstaltungen (Multifunktion) und Spielebenen in Gruppenräumen, die über Dachfenster zusätzlich belichtet werden. Die dienenden Räume der Verwaltung, Therapie, Hauswirtschaft, Sanitärräume und Technik liegen auf der südlichen Straßenseite. Küche und Versorgungsräume haben hier einen eigenen Eingang direkt von der Straße. Hinter den hohen Hecken können Abstellräume für Ver- und Entsorgung sichtgeschützt untergebracht werden.

MATERIAL UND KONSTRUKTION
Die neue Kita soll ein nachhaltiger und CO2 neutraler Holzbau werden. Die Anforderung, im laufenden Betrieb und auf kleinster Fläche zu bauen, legen eine weitgehende Vorfertigung des Neubaus nahe. Baufeld und Lage unmittelbar an der Straße Am Neuhof kommen dieser Bauweise entgegen. Sie reduziert die Bauzeit unter Kränen auf ein Minimum und vermeidet Baulärm und Gefährdungen durch das Baugeschehen.
Der Rohbau ist in Holzrahmenbauweise konzipiert. Aussteifende Elemente wie auch die Erdgeschossdecke können in Massivholz (Elementdecken mit Akustik) ausgeführt werden. Holz wird in den Oberflächen die Atmosphäre der Innenräume prägen.

Die Fassade erhält eine Bekleidung aus gehobelten und lasierten Lärchenlamellen, die sich in wechselnden Abständen über geschlossene und verglaste Fassadenteile legen. Sie unterstützen die einfache und homogene Gebäudeform. Die großen Glasfassaden in den Giebelwänden werden als Pfosten-Riegel-Fassade ausgebildet. Das Dach ist als Blechdach geplant. Die großen, ruhigen Dachflächen werden nur durch eine Reihe Dachfenster im Firstbereich gegliedert.

Projektdaten

weitere Erfahrungen

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neubau einer kindertagesstätte, wismar mit falk+pall architekten